Petanux - Intelligence Meets Innovation
September 01, 2018
August 31, 2021
Closed
445,900 EUR
EU, Projects, Research
Die Verbesserung der beruflichen Kenntnisse, Kompetenzen und Fertigkeiten von Arbeitssuchenden ist von entscheidender Bedeutung, um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen und das Risiko von Armut und sozialer Ausgrenzung zu verringern. Nach Ansicht der Europäischen Kommission (EK) sind die richtige Entwicklung und Anwendung von beruflichem Wissen, Kompetenzen und Fähigkeiten Schlüsselfaktoren für den Erfolg bei der Arbeitssuche und dem Erhalt des Arbeitsplatzes. In diesem Zusammenhang werden geringe und unzureichende berufliche Kenntnisse und Fähigkeiten als Haupthindernis für die Beschäftigungsfähigkeit in der EU genannt.
Laut Eurostat ist die durchschnittliche Arbeitslosenquote in der EU kontinuierlich von 29,7 % im Jahr 2008 auf 31,5 % im Jahr 2013 angestiegen. Im Rahmen von Horizont 2020 plant die Europäische Kommission, diesen Trend umzukehren und die Beschäftigungsquote auf 75 % zu erhöhen (im Durchschnitt höchstens 25 % Arbeitslosigkeit), wobei die am stärksten betroffenen Gruppen mit geringer Qualifikation von besonderem Interesse sind. Tatsächlich sind 75 Millionen Menschen in Europa gering oder gar nicht qualifiziert, und die Situation wird durch die großen Flüchtlingswellen noch verschärft, die ernsthaft von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind.
In den letzten Jahren haben Regierungen, internationale Organisationen und andere Institute erhebliche Anstrengungen unternommen, um unser Verständnis der Dynamik des Arbeitsmarktes zu verbessern. Diese Bemühungen haben zu einer Reihe von Anwendungen, Tools und Quellen geführt, die sich mit der Nachfrage nach Arbeitskräften, dem Angebot oder dem Matching befassen und mehr Licht auf Qualifikationslücken und -defizite werfen. ESCO (Europäisches Tool für Fähigkeiten, Kompetenzen, Qualifikationen und Berufe, das von der Europäischen Kommission entwickelt wurde), das Qualifikationspanorama des Cedefop und EURES (das EU-Stellenportal) sowie der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) sind einige Beispiele für solche Bemühungen.
Um einen besseren Einblick in die Nachfrage oder das Angebot an Arbeitskräften zu erhalten, verlassen sich Forscher/innen und politische Entscheidungsträger/innen traditionell auf Interviews, Fachpublikationen, Umfragen und Stellenangebote. Diese traditionellen Datenquellen haben zwar einige eindeutige Vorteile, weisen aber auch Einschränkungen auf, die durch die Nutzung webbasierter Daten behoben werden können. Das Internet ist eine Goldmine für die Entdeckung von Berufskenntnissen über Arbeitsplätze. Verknüpfte offene Daten, Linked open data, Stellenausschreibungen, soziale Medien, Job-Suchmaschinen, Foren, Wikis, Datenströme und verknüpfte Informationen sind einige Beispiele für solche wertvollen jobbezogenen Quellen im Netz.
Das Hauptproblem liegt dabei nicht in der Verfügbarkeit der Daten und der Art und Weise, wie sie abgerufen werden können, sondern in der Art und Weise, wie eine so große Menge an verschiedenen Webdaten bereinigt, erforscht, visualisiert und interpretiert werden kann. Mit dem Ziel, diesen Prozess zu rationalisieren und solche Daten für die weitere Nutzung (z.B. durch spezialisierte mobile Anwendungen) geeignet zu machen, wird im Rahmen des DISKOW-Projekts eine offene Job Knowledge Base (JKB) vorgeschlagen, die von Arbeitgeber/innen, Arbeitnehmer/innen, Arbeitsuchenden, Arbeitsmarktexpert/innen und politischen Entscheidungsträger/innen genutzt werden kann. Eine solche JKB enthält verschiedene Arten von Informationen, wie z.B. Verantwortlichkeiten und Rollen, erforderliche Kompetenzen (beschrieben anhand bestehender Standards wie ECF, EQF usw.), die zur Entwicklung von Schulungen und zur Ermittlung von Prioritäten verwendet werden können, Lohninformationen, geografische und demografische Trends, kulturelle Fragen, Anforderungen des Arbeitsmarktes in verschiedenen Bereichen, Informationen über Stellenausschreibungen und -quoten, Beliebtheit von Arbeitsplätzen und andere nützliche Statistiken. Das Projekt DISKOW zielt darauf ab, einen JKB-Prototyp zu erstellen, der auf einer bestehenden Open-Source-Business-Intelligence-Plattform basiert, um die wichtigsten Faktoren in dieser Hinsicht abzudecken, wie z. B. die erforderlichen Kenntnisse für einen bestimmten Arbeitsplatz.